„Bist Du religiös?“ – Diese Frage kommt öfter, wenn jemand erfährt, dass ich an Gott glaube. Und ich merke, wie ich innerlich zögere. Nicht, weil ich meinen Glauben verstecken will, sondern weil ich mich mit dem Wort „religiös“ nicht so richtig identifizieren kann.
Religion ist oft verbunden mit Regeln, Traditionen, Ritualen – mit Dingen, die man tun oder lassen soll. Glaube dagegen ist für mich etwas Lebendiges. Etwas, das nicht nur sonntags in der Kirche stattfindet, sondern mitten im Chaos des Alltags. Glaube ist Vertrauen, eine Beziehung. Nicht perfekt, manchmal voller Zweifel, aber echt.
Ich weiß, dass Gott da ist. Daran habe ich keinen Zweifel. Und trotzdem bin ich wohl am ehsten eine Suchende ….
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Nicht, weil ich unsicher bin, sondern weil ich verstehen will. Weil Glaube für mich kein fester Zustand ist, sondern ein Weg – voller Fragen, voller Wachstum, voller neuer Entdeckungen.
Ich glaube an Gott, ja. Aber ich ringe auch mit ihm. Ich stelle Fragen, verstehe vieles nicht, bin mir manchmal nicht sicher, ob ich überhaupt richtig unterwegs bin. Und dann gibt es wieder diese Momente – kleine, unscheinbare Begegnungen, ein Wort zur richtigen Zeit, ein Gefühl von Frieden, das aus dem Nichts auftaucht – und irgendwas in mir flüstert: „Du bist nicht allein.“
Jesus selbst war kein Fan von religiöser Fassade. Er hat sich mit denen angelegt, die den Glauben zu einem Regelwerk gemacht haben, und sich stattdessen mit den Menschen umgeben, die nach echtem Leben gesucht haben. Er hat nicht gesagt: „Folgt einer Religion!“, sondern: „Folgt mir!“ ♂️
Vielleicht ist Glaube genau das: eine Suche. Keine Checkliste zum Abhaken, sondern ein Weg, der sich erst beim Gehen ent