Andi Riesner brennt für Berge: Im Winter geht er zig Skitouren, tankt auf jedem Gipfel Kraft für den Alltag und erzählt auf seinem Blog, was er am Berg erlebt. Seine Posts inspirieren die Leute, der Fame taugt ihm. Als die Touren immer schwieriger werden, profitiert er von seinem soliden Wissen über Lawinen. Bis er im Februar 2012 im Nationalpark Berchtesgaden zu einer Skitour auf den Hochkalter startet. An dem Tag ahnt Andi Riesner nicht, dass ihm dieser Berg zum Verhängnis werden wird.
In den letzten zwanzig Jahren starben in den bayerischen Alpen 45 Menschen durch Lawinen. Einer davon ist Andi Riesner. Sein Unfall ist wie ein Puzzle aus vielen Einzelteilen. Jedes davon im Nachgang zu erfassen, ist nicht möglich. Aber auch ein Teil davon erlaubt es, sich ein plastisches Bild von dem zu machen, was damals passiert ist. Um dann vielleicht etwas fürs eigene Verhalten im Schnee mitzunehmen. Denn: Der Unfall von Andi Riesner war nicht einfach nur Unvermögen oder Pech, sondern er hatte eine Vorgeschichte.
Andi Riesners Webseite riesner.at ist bis heute online, außerdem gibt es hier ein digitales Kondolenzbuch.
Einen detaillierten Unfallbericht mit Analyse der damaligen Verhältnisse und der Lawinenlage am Tag des Unglücks gibt es beim Lawinenwarndienst Bayern.
Wir danken Andis Angehörigen für die Offenheit, ihre Geschichte mit uns und mit euch zu teilen.
Wie männlich ist der Lawinentod? Hintergrund und Statistiken dazu gibt’s in diesem Beitrag in der DAV-Mitgliederzeitschrift Panorama, verfasst von Experten vom Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung.
Den Film "Göll-Ostwand - Ein Leben nach dem Unglück" von unseren Kolleg:innen von Bergauf Bergab findet ihr hier: https://www.br.de/mediathek/video/bergauf-bergab-09012022-goell-ostwand-ein-leben-nach-dem-unglueck-av:619e540624006f0007beb683
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass die Story diesmal ein bisschen anders war als sonst. Wir wollen wissen, wie ihr das findet. Schickt uns euer Feedback und eure eigenen Erfahrungen zum Thema Lawine an die 0151/12195555. Ihr erreicht uns sonst auch per Mail unter bergfreundinnen@br.de
Bergfreundinnen gibt es übrigens auch auf Instagram.
Die Bergfreundinnen, das sind Anna Hadzelek, Antonia Schlosser und Katharina Kestler. Mehr hier: br.de/bergfreundinnen
Anna Hadzelek macht derzeit beim Deutschen Alpenverein die Ausbildung zur Fachübungsleiterin Bergwandern. Sie ist am liebsten dort unterwegs, wo einem schon mal die Knie schlackern und sie so wenige Leute trifft, dass sich mit allen ein kurzer Ratsch ausgeht.
Antonia Schlosser ist im Allgäu aufgewachsen und hatte die Berge die meiste Zeit ihres Lebens vor der Nase. Sie liebt Wandern, Skifahren und die süßen Seiten des Berglebens – am liebsten in Form von Ausblick, Brotzeit und Gipfelweißbier.
Katharina Kestler hat als Kind am Schlittenberg die Achsen vom Skateboard weggeschraubt und gedacht, sie hätte einen neuen Sport erfunden. Heute ist sie am liebsten mit zwei, drei ihrer Freundinnen von der Bergfrauen-Community Munich Mountain Girls mit dem Mountainbike oder den Freeride-Ski unterwegs.
Wenn ihr auf der Suche nach (neuen) Bergfreundinnen seid, dann geht es zur Community der Munich Mountain Girls hier lang: https://www.munichmountaingirls.de